Samstag, 30. Juni 2018

Ralph Scheuermann

Am 30/06/2017 verlor ich meinen besten Wanderkollegen und Berberfreund an Leberkrebs.

In Erinnerung an Ralph Scheuermann.

Mein Buch ist ihm gewidmet. Das Buch über ein Leben als Vagabund. Seine Einsamkeit teilte ich, als wäre es auch die Meine - bis zu seinem Tod.

Ralph wurde als Einzelkind am 01/06/1957 in Mannheim geboren und wuchs im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim auf. Ralph studierte mit Abschluss in Heidelberg und wurde 1999 aufgrund von familiären Schicksalschlägen obdachlos.

Ich lernte ihn 2001 im Haus St. Martin in Ludwigshafen kennen.
Eine Bekanntschaft unter vielen aus der im Lauf der kommenden Jahre eine Freundschaft entstand die als solches viel mehr wert war, wir wurden zu Brüdern, Brüder die wir beide nie hatten.

Mit ihm verlor ich einen wertvollen und unschätzbaren Teil meines Leben als Obdachloser ohne festen Wohnsitz.

Einen besseren Kameraden hat ich nie.

Ralph wurde am 01/09/2017 auf dem Waldfriedhof in Schifferstadt (Süd) beerdigt. Seine letzte Ruhestätte ist im H-Feld, Abteilung 3/40.

Danke Ralph, das es Dich gab. Du hast mir die Augen geöffnet. In ewiger und guter Erinnerung. Ruhe in Frieden mein Bruder.






3 Kommentare:

  1. Hallo Herr Brox!
    Habe ihr Buch gelesen u bin noch erschüttert u belegt von dem, was Sie durchmachen mußte. Ich war früher selber Mal mit den Bielefelder Punks unterwegs u habe dort auch schon so allerlei Traumatisches aus deren Kinderzeiten gehört. Da fand ich die SWR1 Interviewerin von 2018 glaube ich (YouTube) ziemlich unemphatisch mit ihrem Ausspruch, "man müsse die Kindheit auch mal hinter sich lassen können!". Es lag wohl nicht in ihrer Vorstellungswelt, dass es Erlebnisse gibt, die eine*n das ganze Leben verfolgen. Wie stark von Ihnen, dass Sie für sich trotz allem noch ein erfülltes Leben gefunden haben (Sterbebegleitung für Obdachlose). Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Kraft für Ihr eigenes Leben u Ihren Einsatz für die mit am Schlimmsten Ausgestoßenen dieser Gesellschaft.
    Herzlichst, B.Bertram

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  2. Hallo Herr Brox,
    ich habe auch ihre Biographie gelesen und mir ist ihr Lebensmut/ Überlebensmut im Gedächtnis hängen geblieben der sie anzutreiben scheint, trotz oder vielleicht gerade wegen der vielen Hinternisse in ihrem Leben. Sich seinem Unglück zu stellen und daraus etwas Sinnstiftendes zu machen ist das wohl Beste was einem passieren kann und Sie sind damit ein wahrhaft gesegneter Mensch. Ich selber komme auch aus einer schwierigen Familiensituation und habe an einigen Passagen des Buches am mich zurück denken müssen, noch nicht ganz ohne Tränen. Aber mit der Gewissheit, das ich, trotz allem, sehr dankbar bin, das mir meine Mutter mein Leben geschenkt hat. Wozu ich nicht immer stehen könnte, mich aber nun umso mehr mit Stolz und Zufriedenheit erfüllt. Ich kenne viele Menschen, die mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurden und denen es nicht im geringsten so geht, die zu dieser Erkenntnis nicht in der Lage sind....Früher hätte ich gerne mein Leben mit denen getauscht...es wäre ein Fehler gewesen. Dadurch habe ich so eine innerliche Tiefe und Lebensfreude erlangt, ein "geordnetes" Leben hätte mir vielleicht nicht dazu verholfen. So sind unsere Schwächen gleichzeitig unsere Stärken. Ich wünsche ihnen alles Gute und weiterhin einen schöpferischen Geist für jede Lebenslage.
    Viele Grüße,
    M. Rößler

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  3. Hallo Herr Brox,
    Ich habe Ihr Buch gelesen und bin sehr betroffen von dem,was Sie erlebt haben....tief beeindruckt von Ihrer Kraft, sich nicht unterkriegen zu lassen.
    Ich wünsche mir, dass viele Menschen dieses Buch lesen....
    ...in der Hoffnung, dass man mehr Verständnis und Empathie gegenüber Menschen zeigt, die es in ihrem Leben nicht leicht hatten....
    Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit dem Buch anderen Menschen helfen können.....Marion Gober

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